Der Bürgerkrieg

Blutdiamanten

Seit dem etwa gleichnamigen Film „Blood Diamond“ mit Leonardo Di Caprio kennt so gut wie jeder diesen Begriff.

Allerdings wissen nur wenige, was es denn damit auf sich hat. Blood Diamond ist nämlich keine reine Hollywood Fiktion, sondern war in Sierra Leone von 1991 – 2002 schreckliche Realität.

Aber fangen wir einmal ganz von vorne an.

Sierra Leone hat ein reiches Diamantenvorkommen.

Wenn man das jetzt so liest denkt man sich ja erstmal: „Haben die es gut!“.

Die Wahrheit ist aber, dass der vermeintliche Segen an Reichtum für die Sierra-Leonische Bevölkerung genau das Gegenteil bedeutete. Sierra Leone zählte damals wie heute zu den ärmsten Ländern der Welt.

Grund hierfür war, dass nur wenige Menschen ganz exklusiv von den Diamantenvorkommen profitierten.

Als 1989 im benachbarten Liberia ein Krieg um Macht und die Liberianischen Reccourcen ausbrach, kam Charles Taylor, einer der „Warlords“ Liberias, auf die Idee, mit seinen Soldaten, die RUF (Revolutionary United Front) die an der Sierra-Leonischen Grenze zu Liberia einen Krieg gegen die Regierung Sierra Leones führte, zu unterstützen.

RUF
Flagge der RUF

Ziel der RUF war es die Kontrolle über die Diamantenminen in Sierra Leone zu bekommen. Um seinen Krieg zu finanzieren war dies auch in Charles Interesse.

Die Soldaten der RUF waren überwiegend perspektivlose, junge Männer, welche sich aus Hoffnungslosigkeit von den Soldaten anheuern ließen, und Kindersoldaten deren Eltern von den RUF Soldaten getötet oder verstümmelt wurden.

Durch die Schwächung der Sierra-leonischen Armee durch die Regierung, welche so militärischen Putschversuchen vorbeugen wollte, war die RUF der Staatsarmee überlegen. So gelang es ihnen die Diamantenminen im Osten des Landes zu übernehmen.

Die unterbezahlte Staatsarmee fing im Verlauf des Krieges immer mehr mit der anfangs verfeindeten RUF zusammenzuarbeiten da diese, durch Plünderungen und Diamantenabbau durch Sklavenarbeiter, zu immer mehr Macht und Geld gelang. Zusammen überfielen sie Dörfer, ermordeten Eltern und zwangsrekrutierten deren Kinder.

Nach mehreren gescheiterten Friedensabkommen zwischen den Rebellen der RUF und der Regierung Sierra Leones griff 2001 dann die britische Armee ein, nahm den RUF Führer Foday Sankoh fest und schaffte es durch einen robusteren Einsatz die RUF Soldaten zu entwaffnen.

In dem Kimberlyabkommen verpflichteten sich die Weltweit größten Diamantenhändler, keine Diamanten aus Konfliktgebieten zu kaufen. Was zur Schwächung der Kriegsparteien führte und das Kriegsende einläutete.

Die Kriegsfolgen

50.000 – 300.000 Menschen ließen ihr Leben. Genauere Zahlen gibt es leider nicht.

20.000 Amputees die von der RUF verstümmelt zurückgelassen wurden.

70.000 ehemalige Kämpfer, darunter viele Kindersoldaten, die wieder in die Gesellschaft integriert werden müssen.